Bericht der
Zentralen Einrichtung Fernstudienzentrum zur Hochschulentwicklungsplanung der
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg


Ulrich Bernath


Gliederung

  1. Grundlagen für die Arbeit des Fernstudienzentrums
  2. Aufgabenbeschreibung
  3. Organisation
  4. Ausstattung
  5. Vernetzung des Fernstudienzentrums innerhalb der Universität
  6. Perspektiven

1. Grundlagen für die Arbeit des Fernstudienzentrums

Das Fernstudienzentrum wurde durch Senatsbeschluß der Universität Oldenburg vom 21.06.1978 als Zentrale Einrichtung nach dem damaligen § 105 NHG (jetzt § 116 NHG) errichtet.

Rechtsverbindliche Grundlagen für die Aufgabenwahrnehmung des Fernstudienzentrums sind wie folgt gegeben:

1.1. § 20 NHG "Fernstudium"

"(1) Das Land und die Hochschulen fördern die Entwicklung und den Einsatz des Fernstudiums ..."

1.2. "Beschäftigung und Vergütung der Mentoren an den Fernstudienzentren" RdErl. d. MWK v. 27.7.1978, geändert durch RdErl. d. MWK v. 17.10.1986 und vom 16.1.1990

1.3. "Vereinbarung zwischen der Hochschule Hildesheim, der Hochschule Lüneburg und der Universität Oldenburg über die Zusammenarbeit bei der Beratung und Betreuung von Studenten der FernUniversität Hagen - Gesamthochschule" vom 01.01.1980

ergänzt durch einen "Verfahrensvorschlag zur Zusammenarbeit bei der fachlichen Betreuung von Studenten der FernUniversität im Hauptstudium zwischen den Hochschulen Hildesheim, Lüneburg und der Universität Oldenburg" vom 15.03.1983

1.4. "Vereinbarung zwischen der FernUniversität -Gesamthochschule - in Hagen, der Hochschule Hildesheim, der Hochschule Lüneburg und der Universität Oldenburg über die Zusammenarbeit bei der Beratung und Betreuung von Studieninteressenten und Studierenden der FernUniversität in den Fernstudienzentren Hildesheim, Lüneburg und Oldenburg" vom 16.02.1981

1.5. "Vereinbarung über das Zusammenwirken der Universität Oldenburg und der Fachhochschule Ostfriesland beim Betrieb der Beratungsstelle des Fernstudienzentrums der Universität Oldenburg an der Fachhochschule Ostfriesland" vom 01.10.1983

1.6. Haushaltsmittel aus dem Landesetat im Kapitel 0613, früher TG 75, jetzt Finanzstelle 35010000

2. Aufgabenbeschreibung

Das Fernstudienzentrum ist in seinem Errichtungserlaß als ein multifunktionales Fernstudienzentrum für alle verfügbaren Fernstudien geschaffen worden. Tatsächlich verfügbar waren im Jahre 1978 im wesentlichen die Angebote der FernUniversität, die im Laufe der Jahre erheblich ausgedehnt wurden. Auf der Grundlage der o. a. Vereinbarung mit der FernUniversität und den tatsächlich zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln ergaben sich in der Hauptsache zunächst Aufgaben eines Studienzentrums der FernUniversität. Das Fernstudienzentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg hat diese Aufgabe in Eigenständigkeit ausgefüllt und ein international anerkanntes Konzept der regionalen Studienbegleitung von Fernstudierenden aus einer konventionellen Universität heraus realisiert. Dabei sind auch vielfältige Formen der Kombination von Fern- und Präsenzstudium gelungen. Mit der Gründung der Europäischen Union im Jahre 1993 und dem Artikel 126 der Maastrichter Verträge, der die "Förderung der Entwicklung der Fernlehre" beinhaltet, hat sich das Aufgabenspektrum des Fernstudienzentrums erstmals wesentlich erweitert, weil sich neben der Teilnahme an den Aktionsprogrammen der EG damit auch die Verfügbarkeit über Fernstudienangebote anderer europäischer Fernstudienanbieter eröffnete. Absehbar sind heute ebenfalls beachtliche Erweiterungen im nationalen Rahmen infolge der seit 1993 eingesetzten Fachkommission Fernstudium der BLK, die seit 1994 Fernstudienentwicklungen in Deutschland mit einem Haushaltsvolumen von DM 10 Mio. jährlich fördert.

2.1. Beratung und Betreuung von Fernstudierenden

Zentrale Aufgabe eines Studienzentrums für Fernstudien ist die allgemeine und studienfachbezogene Beratung der Studieninteressenten und Studierenden sowie deren fachliche Betreuung. Im einzelnen lassen sich als Ausdruck der Erfahrungen im Umgang mit Fernstudien folgende Aufgaben nennen:

Dieses Aufgabenspektrum wird in vollem Umfang nur für das Fernstudium an der FernUniversität Hagen wahrgenommen. Die rechtliche Grundlage hierfür findet sich in der Mentorenrichtlinie des Nds. MWK. Aufgrund zur Zeit noch geringer Studierendenzahlen und damit fehlender finanzieller Ressourcen wird in Bezug auf andere europäische Fernstudienanbieter derzeit nur eine Informations- und Beratungsleistung erbracht. Zur effektiven, arbeitsteiligen Erfüllung dieser Aufgabe haben sich die niedersächsischen Fernstudienzentren im Jahre 1993 mit den Fernstudieneinrichtungen der Universitäten Bremen und Hamburg zum Europäischen Fernstudienzentrum im nordwestdeutschen Verbund zusammengeschlossen.

2.1.2 Mentorinnen und Mentoren des Fernstudienzentrums

Die fachliche Betreuung der Fernstudierenden wird von Mentorinnen und Mentoren des Fernstudienzentrums wahrgenommen. Für die Auswahl der Mentoren wurde ein Mentorenauswahlausschuß eingerichtet, dessen Aufgabe seit 1994 durch die Senatskommission für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium wahrgenommen wird. Im Studienjahr 1994/95 beschäftigt das Fernstudienzentrum die folgenden Mentorinnen und Mentoren zur fachlichen Betreuung der Kurse und Studierenden der FernUniversität:

Dr. Friedel Ahlers Personalwirtschaft

Eva Bicker Buchhaltung, Investition und Finanzierung

Joachim Burchardt Einführung in die Theoretische Informatik, Theorie der Berechenbarkeit, Formal Languages, Betriebssysteme, PASCAL-Programmierkurs, Wirtschaftsinformatik

Dr. Elke Maria Clauss Neuere Deutsche Literaturwissenschaft

Dieter Deckarm Mathematik für Informatiker (Lineare Algebra, Analysis)

Dr. Hans Friesen Philosophie

Jutta Haase Brückenkurse "Englisch für Wirtschaftswissenschaftler" und "Englisch für Mathematiker und Ingenieure"

Josef Heuermann Betriebswirtschaftstheorie II, Produktions- und Kostentheorie, Planungsprobleme, Absatzpolitik, Unternehmenführung, Handel / Marketing

Karl-Heinz Hinrichs Grundlagen der Elektrotechnik, Technische Mechanik

Günter Hohlfeld Soziologie/Methoden

Dr. Doris Klaus Buchhaltung, Handelsbilanzen, Kosten- und Leistungsrechnung

Axel Kleinschmidt Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeitstheorie, Mathematik für Informatiker (Diskrete Stochastik)

Maria Koriath Erziehungswissenschaften

Wolfgang Kragler Telematikberatung

Dr. Frieder Lewerenz Mathematik für Ingenieure

Anne Meiners Betriebswirtschaftstheorie, Betriebliches Aus- und Weiterbildungswesen

Jochen Meiners Einführung in die EDV, Statistik, Ökonometrie

Gloria Mendel Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler, Brückenkurs "Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler"

Elke Mesenholl Psychologie

Gabriele Ploeger-Wiese Recht für Wirtschaftswissenschaftler, BGB Allgemeiner Teil, Arbeitsrecht im Fach Personalwirtschaft

Dr. Herwig Rathmann Bank- und Börsenwesen, Finanzwirtschaft

Karin Rössig Konzepte imperativer Programmierung, Grundlagen der Technischen Informatik

Marlis Sendfeld Fiskalpolitik

Dr. Yuriko Suwa-Bier Lineare Algebra, Analysis, Mathematik für Informatiker (Numerische Mathematik), Brückenkurs "Mathematik für Mathematiker und Ingenieure"

Claudia Thiel Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler

Jochen Willms Mikroökonomik

Dr. Heide Wolff Makroökonomik, Geldtheorie, Währungspolitik

2.1.3 Studierendenstatistik für das Fernstudium an der FernUniversität

Die Zahlen der dem Fernstudienzentrum zugeordneten Fernstudierenden - aufgeschlüsselt nach Hörerstatus (Vollzeit- und Teilzeitstudierende, Gast- und Zweithörer) und Fachbereich - lassen sich der folgenden Studierendenstatistik entnehmen (die Zuordnung zu den Fachbereichen berücksichtigt seit 1982/83 nur Vollzeit- und Teilzeitstudierende sowie diejenigen Zweithörer, die an der FernUniversität einen zusätzlichen Hochschulabschluß anstreben).

Es ist auffällig, daß die Zahlen der Voll- und Teilzeitstudierenden kontinuierlich ansteigen, was als Beleg für den Zuwachs studienabschlußorientierter Fernstudierender gewertet werden darf. Gleichfalls auffällig ist, daß in Wirtschaftswissenschaften der größte Anteil der Studierenden eingeschrieben ist und daß das Fach Informatik dem allgemeinen Trend folgend auch im Fernstudium an Interesse eingebüßt hat, wogegen die Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften der FernUniversität ihre Attraktivität stetig erhöhen.


                           Status                            Fachbereich                              




Studien gesamt    VZ      TZ      GH      ZH      WiWi      Mathe/   E.-Techni    ESGW    
-jahr                                                    Informatik     k                

1978/79   287     15      130     105     37       163         77        0          38    

1982/83   518     54      191     215     58       122         51       22          60    

1986/87   634     69      283     235     47       169       106        34          62    

1990/91   714     66      357     240     51       199       118        38          91    

1991/92   705     69      342     230     66       208       100        37        103     

1992/93   711     72      383     190     66       247         96       26        116     

1993/94   714     79      410     159     71       279         92       25        120     

1994/95   702     98      414     143     47       287         86       29        128     



2.2. Mitwirkung an der Entwicklung und Erprobung von Lehreinheiten für Studien im Medienverbund

Der zweite Aufgabenbereich des Fernstudienzentrums ist laut Organisationsplan der Universität Oldenburg die "Mitwirkung an der Entwicklung und Erprobung von Lehreinheiten für Studien im Medienverbund".

Für diese Aufgaben wurden dem Fernstudienzentrum bisher von der Landesregierung im ordentlichen Haushalt keine Mittel zugewiesen.

Dieses Aufgabenfeld betritt das Fernstudienzentrum in Verbindung mit Hochschullehrern vor allem aus Fachbereichen der Universität Oldenburg auf der Grundlage zusätzlich eingeworbener Drittmittel bzw. Teilnehmerentgelte für zeitlich befristete Personal- und Sachmittelausgaben.

Die Vorhaben entstehen gleichfalls aus dem gesetzlichen Auftrag des § 20 NHG ("Das Land und die Hochschulen fördern die Entwicklung und den Einsatz des Fernstudiums...") und haben bisher neuartige Formen "Weiterführender Studien" (§ 12 NHG) mit Fernstudienelementen angenommen. Dabei sind verschiedene personelle und institutionelle Kooperationen auch im internationalen Verbund erprobt, verschiedene Lehr-/Lernkonzepte berufsbegleitender Studien im Medienverbund, des flexiblen Fernstudiums bzw. offenen Lernens entwickelt und variable Modelle der Drittmittel- und Mischfinanzierung (u.a. EG-Mittel, Bundesmittel, ABM, Teilnehmerentgelte) angewendet worden. Das Volumen, in dem bisher derartige Projekte durch zusätzliche Mittel finanziert werden konnten, übersteigt deutlich DM 1,5 Mio.

Der nachfolgende Überblick über die bisherigen Vorhaben veranschaulicht ihren jeweiligen Modellcharakter.


Projekte                 Laufzeit   Besonderheit des Vorhabens                      

Fernlehrgang "Ökologie   1983 -     Adaptation des Fernlehrgangs der Universität    
und ihre biologischen    1987       Tübingen. Ent-wicklung eines                    
Grundlagen                          Studientagsprogramms mit internen und externen  
                                    Wissenschaftlern. Gemeinsames Programm          
                                    norddeutscher Fern-studienzentren.              
                                    Wissenschaftl. Begleitung des                   
                                    BMBW-Modell-versuchs. Parallelveranstaltung in  
                                    Emden.                                          

Gehörlosenprojekt        1983 -     Beratung und Betreuung eines tauben             
                         1988       Fernstudenten.                                  
                                    Entwicklung eines Studienkonzeptes für          
                                    Gehörlose an der Universität Oldenburg in       
                                    Verbindung mit der FernUniversität.             

Projekt LIF              1984 -     Entwicklung studienunterstützender              
Lehrerfortbildung im     1985       Kursmaterialien im Koopera-tionsverbund der     
Fernstudium                         Universitäten Aarhus und Oldenburg und des      
"Informatische                      Ubbo-Emmius-Instituts Groningen.                
Grundkenntnisse für                 Durchführung des Fortbildungskurses mit dem     
Lehrer"                             NLI.                                            

Modellvorhaben "Regio"   1985 -     BMBW-Modellvorhaben der                         
Kooperationsmodell       1990       Fernstudieneinrichtungen der Universitäten      
zentraler                           Oldenburg und Bremen sowie der Hochschulen      
Weiterbildungseinrichtun            Hildesheim und Lüneburg zur Erprobung von       
gen zur Beratung und                Regionalisierungskonzepten im Fernstudium.      
Betreuung von                       Erprobung eines Außenstellenkonzeptes an der    
Fernstudenten in der                FHO in Emden durch das Fernstudienzentrum der   
Region                              Universität Oldenburg.                          

Fernstudienangebote zur  seit 1985  Entwicklung eines studienfachbezogenen          
Studienvorbereitung                 Vorbereitungsangebotes für Studierende der      
Mathematik an                       Fachhochschulen Ostfriesland (Emden),           
Fachhochschulen                     Oldenburg, Braunschweig/Wolfenbüttel und der    
                                    Hochschule Bremen                               

Fernstudienprojekt       1986 -     Adaptation eines Medienverbund-Projektes zur    
"Humanistische           1987       psychologischen Aus-, Fort- und Weiterbildung   
Psychologie" (HP)                   der Universitäten Würzburg und Bremen.          
                                    Parallelveranstaltung in Emden.                 
Psychologische                                                                      
Gesundheitsförderung     seit 1987  Entwicklung eines berufsbegleitenden            
für                                 Kontaktstudiums im Medienverbund.               
Krankenpflegepersonal               Consulting-Modell für die Autoren der           
                                    Lehrtexte und Teammodell für die Dozenten.      
                                    Kontaktstudium im Kooperationsverbund mit       
                                    anderen Hochschulen. Entwicklung und Erprobung  
Psychol.                 1994 -     eines Fernlehrgangs.                            
Gesundheitsförderung     1995                                                       
für Pflegekräfte in der             Entwicklung von Fernstudieneinheiten für        
Dialyse                             Pflegekräfte in der Dialyse.                    

Hochschulsonderprogramm  1990 -     Entlastung der Präsenzhochschulen durch         
(HSP)                    1995       Einsatz von Fernstudienangeboten in den         
                                    Studiengängen Wirtschaftswissenschaft und       
                                    Informatik. Beratungsmaßnahmen für              
                                    Grundwehrdienst- und Zivildienstleistende,      
                                    Abiturienten und berufstätige                   
                                    Studieninteressenten.                           

Projekt "GruZi"          1990 -     Ausschöpfung aller Möglichkeiten der            
- Studienorientierung    1992       Universität Oldenburg unter Einbeziehung von    
und Studienvorbereitung             Fernstudienangeboten. Entwicklung von           
für Grundwehrdienst-                Arbeitsgemeinschaften beim                      
und                                 Berufsförderungsdienst der Bundeswehr für       
Zivildienstleistende                Grundwehrdienst- und Zivildienstleistende.      
                                    "Kleeblatt" Mathematik in wissenschaftl.        
                                    Anwendungsbezügen. Entwicklung von Kurs- und    
Projekt "GruZi II"       1993 -     Fernlehreinheiten.                              
                         1995                                                       
                                    Übertragung des im Projekt "GruZi"              
                                    entwickelten Handlungskonzepts auf die          
                                    Universitäten in Hamburg, Karlsruhe,            
                                    Koblenz-Landau und Saarbrücken.                 
                                    Weiterentwicklung der Fernlehreinheiten zum     
                                    Kleeblatt Mathematik.                           

Erprobungsmodell         WS         Integration von Fernstudieneinheiten der        
"Europäisch studieren"   1992/93    niederländischen Open universiteit (O.u.) in    
                                    das Präsenzstudium der Carl von Ossietzky       
                                    Universität Oldenburg im Fach Niederlandistik   
                                    in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum der    
                                    O.u. in Groningen.                              



3. Organisation

Die Organisation des Fernstudienzentrums ist wesentlich durch die Hauptaufgabe, die Beratung und fachliche Betreuung der Studierenden der FernUniversität im Einzugsgebiet des Fernstudienzentrums bestimmt.

Die Mitarbeiter im wissenschaftlichen Dienst leiten die Aufgabenwahrnehmung in den fachlichen Bereichen der

  1. Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (Bernath)
  2. Mathematik, Informatik und Elektrotechnik (Kleinschmidt) und
  3. Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften (Hohlfeld).

Ihnen sind jeweils die teilzeitbeschäftigten Mentorinnen und Mentoren zugeordnet. Aus dieser Koordinatorenfunktion heraus wirken die Mitarbeiter des wissenschaftlichen Dienstes auch an der Entwicklung drittmittelfinanzierter Fernstudien im Medienverbund mit.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verwaltungsdienst (Jung 1/2, Karsch 1/2, Kunkel 3/4, Solloch 1/2) sind mit Beratungs- und Sachbearbeiteraufgaben betraut, die sich bei jährlich über 200 Studienanfängern und einem Beratungs- und Betreuungsbetrieb für insgesamt über 700 Fernstudierende einschließlich dem Betrieb einer Außenstelle an der Fachhochschule in Emden und den befristet laufenden Drittmittelprojekten ergeben. Das Fernstudienzentrum beschäftigt kein Personal im Schreibdienst.

Dem Fernstudienzentrum sind aus dem Modellvorhaben "Regio" von 1985 - 1990 und aus dem Hochschulsonderprogramm von 1990 - 1995 Infrastrukturmittel zugeflossen, die es erlaubt haben, das Aufgabenspektrum durch die Beschäftigung zusätzlichen, zeitlich befristeten Personals erheblich zu erweitern.

Der folgende Geschäftsverteilungsplan zeigt die Organisation der Aufgabenwahrnehmung der unbefristet hauptamtlich im Fernstudienzentrum beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Geschäftsverteilungsplan Fernstudienzentrum

Leiter: U. Bernath

Stellvertreter: A. Kleinschmidt


Aufgaben- Aufgabengebiet Bearbeiter Vertretung
gliederungs-
nr.


1. Leitung der Zentralen Einrichtung

1.1. Fernstudienzentrum in Verbindung mit der FernUniversität Bernath Kleinschmidt
und anderen Fernstudienanbietern

1.2. Mitwirkung an der Entwicklung von Fernstudienangeboten Bernath Kleinschmidt
der Universität Oldenburg

1.2.1. Projekt: "Psychologische Gesundheitsförderung" Bernath Hohlfeld

1.2.2. Projekt: "Studienvorbereitung Mathematik" Kleinschmidt Hohlfeld

1.2.3. Projekt: "Integration von Fernstudien in das Präsenzstudium" Bernath Kleinschmidt

1.3. Europäisches Fernstudienzentrum im nordwest-

deutschen Verbund

1.3.1. Bereichsleitung Bernath Kleinschmidt

1.3.2. Verwaltungsmäßige Geschäftsführung Kunkel Karsch

2. Geschäftsführung der Zentralen Einrichtung

2.1. Personalangelegenheiten Solloch Jung/Kunkel

2.2. Haushaltsangelegenheiten Jung Solloch/Kunkel

2.3. Beschaffungsangelegenheiten Jung Solloch/Kunkel

2.4. Gremienangelegenheiten und Außenbeziehungen Kunkel Solloch/Jung

2.5. Außenstelle an der FHO in Emden Karsch Kunkel

2.6. Projektangelegenheiten

2.6.1. Projekt "Psychologische Gesundheitsförderung" Jung Kunkel/Solloch

2.6.2. Projekt "Studienvorbereitung Mathematik" Karsch Kunkel/Solloch

2.6.3. Projekt "Integration von Fernstudien in das Präsenzstudium Kunkel Solloch/Jung

2.5.4. EuroStudyCentre Kunkel Solloch/Jung/Karsch

3. Aufgabenbereich: Beratung und Betreuung von Studien-
interessenten und Studierenden der FernUniversität
durch das Fernstudienzentrum einschl. seiner

Außenstelle in Emden

3.1. Allgemeine Information und Beratung, Einschreibberatung

Kunkel Karsch

Jung Solloch

Solloch Jung

- in der Außenstelle in Emden Karsch Kunkel

3.2. Fachberatung und Koordination des Mentoreneinsatzes Bernath Kleinschmidt

in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

3.3. Fachberatung und Koordination des Mentoreneinsatzes Kleinschmidt Hohlfeld

in der Mathematik, Informatik, Elektrotechnik

3.4. Fachberatung und Koordination des Mentoreneinsatzes Hohlfeld Bernath

in den Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften






Aufgaben- Aufgabengebiet Bearbeiter Vertretung
gliederungs-
nr.


3.5. Verwaltung des Beratungs- und
Betreuungsbetriebes in Oldenburg

3.5.1. Betreuungs- und Seminarprogramm erstellen und durchführen Solloch/Jung Kunkel

3.5.2. Raumplanung für Betreuungsveranstaltungen, Seminare in Ver-, Jung/Solloch Kunkel

bindung mit der FernUniversität, Klausuren, Studientage

3.5.3. Organisation der Wochenendstudientage und Bildungs- Solloch/Jung Kunkel
urlaubsveranstaltungen in Verbindung mit der HVHS Aurich

3.5.4. Organisation von Sondermaßnahmen für Studieninteressenten Solloch/Jung Kunkel
und Fernstudierende (TWA, Vorkurse, Brückenkurse u.ä.)

3.6. Bearbeitung des Außenstellenbetriebes Karsch Kunkel

4. Aufgabenbereich: Entwicklungsprojekte und -vorhaben

4.1. Regionalisierung durch Betrieb der Außenstelle

4.1.1. Bereichsleitung Hohlfeld Bernath

4.1.2. Verwaltungsmäßige Geschäftsführung Karsch Kunkel

4.2. Integration von Fernstudien in das Präsenzstudium

4.2.1 Projektleitung Bernath Kleinschmidt

4.2.2. Geschäftsführung Kunkel Karsch

4.3. Psychologische Gesundheitsförderung

4.3.1. Projektleitung Bernath Hohlfeld

4.3.2. Geschäftsführung Jung Kunkel

4.4. Studienvorbereitung Mathematik

4.4.1. Projektleitung Kleinschmidt Hohlfeld

4.4.2. Geschäftsführung Karsch Kunkel

5. Aufgabenbereich: Interne Organisations- und
Personalentwicklung

5.1. Personalentwicklung

5.1.1. Fortbildung der Mentoren Bernath Kleinschmidt

Hohlfeld Kleinschmidt

Kleinschmidt Bernath

5.1.2. Fortbildung der Mitarbeiter Kleinschmidt Bernath/Hohlfeld

5.2. Organisationsentwicklung

5.2.1. Entwicklungsplanung Bernath Kleinschmidt

5.2.2. LAN Kleinschmidt Hohlfeld

5.3. Geschäftsführung Kunkel Karsch

6. Aufgabenbereich: Öffentlichkeitsarbeit und Statistik

6.1. Veröffentlichungen, Reihen Bernath Kleinschmidt

6.2. Pressearbeit Bernath Hohlfeld/Klein- schmidt

6.3. Informationsdienste für Studieninteressenten Hohlfeld Kleinschmidt

6.4. Betriebsstatistik Hohlfeld Kleinschmidt

6.5. Geschäftsführung Karsch Kunkel


4. Ausstattung

Das Fernstudienzentrum beschäftigt

a. im wissenschaftlichen Dienst:

Ulrich Bernath, Diplom-Ökonom, Leiter seit 1978, BAT Ia

Axel Kleinschmidt, Lehrer, seit 1983, BAT IIa

Günter Hohlfeld, Dipl. Sozialwirt, Dipl.-Ing., seit 1988, BAT IIa (1/2 für Außenstelle Emden)

b. im Verwaltungsdienst:

Veronika Solloch, seit 1978, 1/2 VIb

Karin Kunkel, seit 1982, 3/4 Vb

Wolfgang Jung, seit 1986, 1/2 VIb

Karin Karsch, seit 1991, 1/2 VIb (Außenstelle Emden)

c. im Studienjahr 1994/95 21 nebenamtliche und nebenberufliche Mentorinnen und Mentoren

(siehe Liste der eingesetzten Mentoren im Studienjahr 1994/95 auf Seite 3)

d. zeitlich befristete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Josef Heuermann, 1/2 BAT IIa, Hochschulsonderprogramm (bis 15. 5.)

Dr. Heide Wolff, 1/2 BAT IIa, Hochschulsonderprogramm (ab 16. 5.)

Joachim Burchardt, wiss. Hilfskraft, Hochschulsonderprogramm

Karin Benecke, wiss. Hilfkraft, Projekt "GruZi II"

Jens Möllering un Olaf Zawacki, stud.Hilfskräfte zur Unterstützung des Beratungs- und Betreuungsbetriebes, je 10 Std. wö.

Das Fernstudienzentrum verfügt über Räume im Bereich A3 1-101 bis 1-109 und über Räumlichkeiten an der Fachhochschule Ostfriesland.

5. Vernetzung des Fernstudienzentrums innerhalb der Carl von Ossietzky Universität

Die vielfältigen Verbindungslinien zwischen dem Fernstudienzentrum und den Fachbereichen sowie anderen Zentralen Einrichtungen der Universität zeigt die folgende grafische Darstellung:


                                                                                        
Kreative Verbindungslinien zwischen dem Fernstudienzentrum und anderen                  
Organisationseinheiten der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg bei der             
Wahrnehmung der Aufgaben des Fernstudienzentrums                                        



BIS                          RZ                           ZSB                           
1. Sonderstandort 60:        1. LAN                       1. Erfahrungsaustausch:       
a) Präsenzbestand            Novell-Netz, CIP-Cluster A3  Studienberatung               
studienunterstützende        1-106 für Fernstudierende    2. Schülerinformationstag     
Literatur für ca. 700        2.                           3. Beratungshilfe:            
Fernstudierende und div.     Kommunikationsdienstleistung "Kombistudium"                
Kunden des BIS               en für Fernstudierende       4. Zusammenarbeit in          
b) Medienbestand             3. Zusammenarbeit in         Projekten ("GruZi")           
FernUniversität für          Projekten (LIF, Praktikum)                                 
Fernstudierende und Kunden                                                              
des BIS (Kursmaterial,                                                                  
Videocassetten)                                                                         
c) Literatur zum Bereich                                                                
Fernstudium                                                                             
2. Veröffentlichungen der                                                               
ZEF im BIS-Verlag                                                                       


ZpB                                      ZEF              DIALOG                        
 Erfahrungsaustausch und                                  1. Erfahrungs- und            
Programmplanung:                                          Informationsaustausch über    
Lehrerfort- und                                           regionale Partner             
Weiterbildung im                                          2. Zusammenarbeit in          
Fernstudium                                               Projekten (2. und 3.          
                                                          Europa-Woche)                 


ZWW                          ZEH                          FBe                           
1. Erfahrungsaustausch:       Zusammenarbeit in           1. Personalauswahl            
Weiterbildung                Projekten (Kinderbetreuung   Mentorinnen und Mentoren      
2. Zusammenarbeit in         an Studiensamstagen)         2. Zusammenarbeit in          
Projekten ("GruZi",                                       Projekten:                    
Ökologie,                                                 Fernlehrgang Ökologie   (FB   
Studienvorbereitung)                                      7)                            
                                                          LIF, Inform. Grundkenntn.     
                                                          (FB 10)                       
                                                          Gehörlosenprojekt (FB 1)      
                                                          HP, Psych.. Gesundheitsf.     
                                                          (FB 5)                        
                                                          GruZi,                        
                                                          Studienorient.-u.vorb. (FB    
                                                          1)                            
                                                          Europäisch studieren (FB 11)  



6. Perspektiven

Sowohl die vom Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung Hannover im Auftrage des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft erstellte "Zwischenbilanz Fernstudium - Situation und Entwicklungsperspektiven des Fernstudiums in der Bundesrepublik Deutschland" vom August 1988 als auch die vom Wissenschaftsrat verfaßten "Empfehlungen zum Fernstudium" vom November 1992 plädieren für den weiteren Ausbau einer dezentralen Fernstudieninfrastruktur an den Hochschulen in Deutschland und verweisen dabei ausdrücklich auf die erfolgreichen Beispiele existierender zentraler Einrichtungen. Der Wissenschaftsrat empfiehlt für die Weiterentwicklung des Fernstudiums in Deutschland, vor allem das berufsbezogene, weiterbildende Fernstudium (S. 100, 103), die aktive Beteiligung deutscher Hochschulen an EG-Programmen (S. 102) und die Öffnung des Fernstudiums für Personen, die ihre Eignung durch berufliche Erfahrung nachweisen können (S. 101).

Die Organisation und Praxis des Oldenburger Fernstudienzentrums im Kontext der Universität Oldenburg folgen bereits weitgehend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates.

Demzufolge enthält auch der Entwurf des Entwicklungsprogramms für die niedersächsischen Hochschulen (Hochschulentwicklungsprogramm - HEP) des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in seiner Fortschreibung zum Haushalt 1994 und zur Mittelfristigen Planung bis 1997 vom 12. Oktober 1993 auf Seite 109 einen Paragraphen zur "Weiterentwicklung des Fernstudiums", in dem von einer "leistungsfähigen Fernstudieninfrastuktur" und von einer "im Bundesvergleich beachtlichen Position" an niedersächsischen Hochschulen ausgegangen wird.

Neue Impulse im Fernstudium werden in Deutschland vom Förderschwerpunkt Fernstudium der BLK ausgehen. Darüber hinaus wird die europäische Dimension dem Fernstudium in Deutschland neue Perspektiven verleihen. Im Umfeld der bereits bestehenden und bewährten Strukturen sowie der neuen nationalen und europäischen Entwicklungsperspektiven des Fernstudiums werden auch verstärkt eigene Entwicklungen an der Universität Oldenburg durch das Fernstudienzentrum begünstigt.

Das Fernstudienzentrum befindet sich bereits in Kooperations- und Arbeitszusammenhängen, die weit in die Zukunft reichen. Zu erwähnen sind:

1. Der International Council for Distance Education (ICDE), die Weltorganisation im Fernstudienbereich und mit dem A-Status der UNESCO versehen, hat einen Antrag an die Carl von Ossietzky Universität gerichtet, dem Fernstudienzentrum die Funktion einer Zweigstelle des Generalsekretariats des ICDE zu verleihen und will dieses durch seinen Exekutivausschuß im Juni 1995 beschließen. Als weitere Kooperationspartner sind vorgesehen die University of Southern Queensland in Australien, die Pennsylvania State University in den USA und das Centre National d'Enseignement a Distance (CNED) in Frankreich.

2. Die FernUniversität, das deutsche stimmberechtigte Mitglied in der European Association for Distance Teaching Universities (EADTU), will durch eine ergänzende Vereinbarung dem Europäischen Fernstudienzentrum im nordwestdeutschen Verbund der Universitäten Bremen, Hamburg, Hildesheim, Lüneburg und Oldenburg den Status eines EuroStudyCentres im European Open University Network verleihen.

3. Das Fernstudienzentrum ist durch eine Vereinbarung bis in das Jahr 1998 mit dem Fernstudienzentrum der Universität Karlsruhe und dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. in Neu-Isenburg in der Zusammenarbeit bei der berufsbezogenen Weiterbildungsmaßnahme im Medienverbund "Psychologische Gesundheitsförderung für Pflegekräfte in der Dialyse" verbunden. Die Fernstudienkomponente wurde vom Fernstudienzentrum in Oldenburg entwickelt. Das Projekt ist auf ein Gesamtvolumen von DM 1.350.000 ausgelegt.

4. Das Fernstudienzentrum befindet sich mit seinen Fernstudienprojekten der "Psychologischen Gesundheitsförderung" und der "Mathematik in ihren wissenschaftlichen Anwendungsgebieten" in modellhaften, bundesweiten Netzwerkzusammenhängen mit den Universitäten Hamburg, Hildesheim, Berlin (FU), Frankfurt a.M., Koblenz-Landau, Kaiserslautern, Karlsruhe und Saarbrücken sowie mit Fachhochschulen in Emden, Oldenburg, Bremen und Braunschweig/Wolfenbüttel.

5. Die Fernstudienzentren an deutschen Universitäten haben den Gründungsprozeß für eine "Arbeitsgemeinschaft Fernstudium an Hochschulen" im Arbeitskreis universitäre Erwachsenenbildung e.V. in Gang gesetzt, der im September 1995 abgeschlossen sein soll. U. Bernath wurde in die Position eines stellvertretenden Sprechers gewählt.

6. Das Fernstudienzentrum in Oldenburg im Verbund mit seinen nordwestdeutschen Partnern ist an der Entwicklung und Durchführung eines Studiengangs EURO Master of Business Administration (MBA) beteiligt, der aus einer Fernstudien- und Präsenzphasen in sechs europäischen Ländern besteht. Der Studienbeginn ist im Herbst 1995 geplant.

7. Das Fernstudienzentrum hat mit Planungen begonnen, ein Fernstudium neben der Berufsausbildung in der Nordwestregion zu ermöglichen und hat in Verbindung mit dem Zentrum für pädagogische Berufspraxis unserer Universität angesichts des absehbaren Mangels an Lehrernachwuchs die Diskussion über die Entwicklung flexibler Modelle der Lehreraus- und weiterbildung aufgenommen .

8. Das Fernstudienzentrum hat sich jüngst mit drei Anträgen um europäischen Förderprogramme in Verbindung mit in- und ausländischen Partnern beworben:

  1. ITWATCH, "International Technology Watch and Cooperation" in Verbindung mit ICDE, EDEN, Open University U.K. u.a. Beantragte Fördermittel für Oldenburg in Höhe von ECU 426.000.
  2. AQUARIUS, "Distribution and integration/exchange/production workshops for ODL (Open Distance Learning) tools offered by a support entity acting as an integrator and education broker" in Verbindung mit CNED, Univ. of Neuchatel, Consorzio Nettuno u.a. Beantragte Fördermittel für Oldenburg ECU 580.000.

Beide Projekte haben eine Laufzeit von 1995 - 1999 im Telematics Application Programme der Europäischen Kommission.

c. "Erweiterung der Funktion der Beratungsstelle Fernstudium zur gezielten Förderung der Qualifikationsstruktur im Raum Ostfriesland unter besonderer Berücksichtigung der Absolventen von Fachhochschulen und Berufsakademien" in Verbindung mit der FHS Ostfriesland in Emden. Beantragte Fördermittel aus ESF DM 94.000


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